Wir glauben, dass jedem Gläubigen Gnadengaben gegeben sind. Die Gaben selbst sind zwar vielfältig, der Geber der Gaben aber ist einer: Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der Heilige Geist. Er ist souverän in der Mitteilung und den (Aus-)Wirkungen seiner Gnadengaben.
Jeder Christ, jede Gemeinde steht in der beständigen Verantwortung vor Gott, die jeweiligen Gnadengaben zu erkennen und einzusetzen und die im Neuen Testament gegebenen Kriterien für Handhabung und Wertung der Gaben einzuhalten:
Als Empfänger der Gaben sind die Gläubigen Verwalter der Gnade Gottes. Sie sollen die ihnen geschenkten Gaben in der Abhängigkeit von ihrem Herrn und zu seiner Verherrlichung sowie zum Dienst füreinander einsetzen.
Der Gebrauch der Gaben zum Eigennutz, in geistlicher Überheblichkeit, Neid oder Konkurrenz als auch die Missachtung von Gaben widerspricht dem Leibmotiv für die Gemeinde und ist Sünde.
Vom neutestamentlichen Befund her fällt auf, dass die apostolischen Gaben, Zeichen und Wunder zu tun, vornehmlich zur Autorisierung der Apostel gegeben wurden, und dass sie im Laufe der Zeit immer weniger in Erscheinung traten. Wir glauben aber, dass Gott, als Antwort auf das Gebet seiner Kinder, auch heute Wunder tut und Heilung schenkt, wo er dies für gut findet.
Wir glauben, dass es in der örtlichen Gemeinde zweierlei Verantwortungsträger gibt: zum einen die Ältesten (sie werden auch Hirten und Aufseher genannt), zum andern die Diakone. Für beide Dienste gibt die Bibel selbst die Voraussetzungen (Qualifikationen) an.
Wir glauben, dass die örtliche Gemeinde unabhängig ist: Sie hat das Recht und die Pflicht der Selbstversorgung, der Selbstverwaltung, der Zurechtweisung von Gemeindegliedern sowie die Pflicht der Entscheidung bei Streitigkeiten zwischen Gemeindegliedern.
Wir glauben, dass die neutestamentliche Wassertaufe eine Handlung ist, die die Erlösung des Gläubigen durch das Untertauchen auf bildhafte (symbolische) Weise darstellt. Zugleich ist sie ein Bekenntnis des Täuflings, dass er seiner Vergangenheit abgesagt hat, dass er ein neuer Mensch geworden ist und dass er zur Gemeinde Jesu Christi gehört.
Wir glauben, dass zur Zeit des Neuen Testamentes nur Menschen getauft wurden, denen der Herr das Herz geöffnet hatte, die wirklich gläubig geworden waren und die vom falschen Weg umgekehrt waren.
Wir glauben, dass nach dem biblischen Muster an den Herrn Jesus gläubig gewordene Menschen durch völliges Untertauchen auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden sollten.
Wir glauben, dass das Mahl des Herrn (Abendmahl) eine Handlung ist, die auf bildhafte (symbolische) Weise das Erlösungswerk Jesu Christi darstellt. Es ist uns zur Erinnerung, Danksagung, Verkündigung und Hoffnung gegeben. Der Teilnahme am Mahl des Herrn soll eine ernsthafte Selbstprüfung mit dem Ziel der Selbstkorrektur und der Versöhnung mit Geschwistern vorausgehen.
Durch die Einnahme des Abendmahls geschieht keine Vergebung der Sünden.
Das Abendmahl ist ein Ausdruck einer ungetrübten Gemeinschaft mit den Glaubensgeschwistern und mit dem Herrn Jesus Christus.
Wir glauben, dass die Gläubigen sich in örtlichen Gemeinden versammeln sollen. Diese Versammlungen dienen zum Lobpreis Gottes, zur Anbetung, zum Gebet, zur Gemeinschaft, zur Verkündigung und zum Lehren des Wortes Gottes, zur gegenseitigen Stärkung und Hilfeleistung und zur Feier des Mahles des Herrn. Neben dem Befehl, der ganzen Welt das Evangelium zu verkündigen, hat der Herr seiner Gemeinde geboten, diejenigen zu taufen, die zum Glauben an ihn gekommen sind. Selbstverständlich umfasst die Betreuung der Gläubigen auch die Durchführung von Trauungen und Beerdigungen.
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